Schmerztherapie

Die traditionelle chinesischen Medizin (TCM) hat ihre eigene Sichtweise über Gesundheit und Krankheit, diese beruhen auf universellen Gesetzen.

Schmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden der Menschen. Nach der Lehre der TCM entstehen sie:

  • durch Stagnation im Meridian System ( Leitbahnen, Energiebahnen)
  • durch Erstarren oder Mangel an der Ernährungs- und Abwehrfunktion
  • durch Stagnation des Qi ( Energie ), des Blutes ( Trägerfunktion des Qi ) und des Schleims ( Unausgeschiedenes, Schlackenstoffe, Toxine ).

In der chinesischen Medizin geht es darum, Harmonie zwischen Körper und Geist, und zwischen oben und unten zu finden. In diesem Prozess geht es um ein harmonisches Fließgleichgewicht zwischen Yin und Yang, Erde und Himmel, das im Menschen eine angenehme oder „gesunde“ Befindlichkeit erzeugt.

Die Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern oder gar vollständig zu unterdrücken, sind das Aushängeschild in der Akupunkturgeschichte. Für einen zeitlich begrenzten Schmerz mit eindeutiger Ursache reicht es auch tatsächlich aus, durch das Setzen von Nadeln an wichtigen Stellen, den Schmerz nicht zum Bewusstsein vordringen zu lassen.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Schmerzen sind weitaus komplexer, umso mehr, je geringer die körperliche Ursache für diesen Schmerz ausfällt.

Emotionale Belastungen oder Erlebnisse, die nicht angemessen verarbeitet werden können, führen zu einer Abschirmung von den damit verbundenen Gefühlen, um weitere Verletzung zu verhindern. Bleibt dieser Zustand länger bestehen, wird der Mensch in seiner Lebendigkeit, die freie Entfaltungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen erfordert, behindert. Die freie Bewegung des „Qi“ ist nicht mehr möglich, ein Teufelskreis entsteht.

Akupunkturpunkte in der Schmerztherapie haben auch alle einen großen Einfluss auf das emotionale Gleichgewicht. Die physischen und psychischen Abwehrsysteme werden gestärkt.

Macht Schmerz Sinn? Immerhin hat er die Macht, uns in unserer alltäglichen Routine innehalten zu lassen. Schmerzen können als Sklavensprache unseres Organismus aufgefasst werden, die wir nur verstehen lernen, wenn wir uns darauf einlassen und die innere Sklaverei beenden. Ungefühltes, Unerhörtes, Ungesehenes, Missachtetes in uns selbst, kann sich so Aufmerksamkeit verschaffen und will geachtet, erkannt und verstanden werden.

Aus der Säuglings- und Hirnforschung kommt die erfreuliche Botschaft: Kein Entwicklungsthema schließt sich ab, solange wir leben. Genauso, wie Schmerzen ein Engramm ( Inschrift ) in den neuronalen Netzwerken einschreiben, hinterlassen wiederholte gute Körper- und Beziehungserfahrungen ihre Spuren, führen mit der Zeit zu stärkerer Vernetzung und aktivieren immer mehr unserer Gene, die ihr Potenzial entfalten.

Die gute Botschaft lautet: Jederzeit sind tiefgreifende Wandlungen möglich. Die neuen neuronalen Verknüpfungen stärken wiederum die neue Lebenspraxis und die Selbstverantwortung.

Der Weg zur Veränderung ist frei!